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Padua: Damals und heute – Eine Reise durch die Zeit

Faszinierende Vorher-Nachher Vergleiche zeigen das historische Padua

Prato della Valle in Padova

Eine historische Zeitreise durch Padua mit unseren Vorher-Nachher Vergleichen.


Die sogenannte Re-Fotografie überrascht den Betrachter immer wieder aufs Neue. Diese fotografische Kunstform bietet die Möglichkeit, eine vergangene Welt kennenzulernen, die wir in der heute bekannten Form oft nicht mehr sehen können. Re-Fotografie ist zudem eine Art künstlerische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Sie ist ein Versuch, eine virtuelle Brücke zwischen damals und heute zu schlagen. Mithilfe dieser Technik werden alte historische Aufnahmen aus derselben Perspektive aufgenommen und neu und alt miteinander verglichen. Was ist noch im ursprünglichen Zustand erhalten geblieben, was ist verloren gegangen?


Das venezianische Padua ist eine der schönsten und authentischsten Destinationen Italiens. Giottos Fresken, der Prato della Valle oder die Basilika des Heiligen Antonius sind weltweit einzigartige Erlebnisse, die nur Padua zu bieten hat. Nachteilig auf die jüngste Geschichte Paduas wirkten sich die beiden Weltkriege aus. In Padua residierte während des Ersten Weltkrieges das Oberkommando der italienischen Armee, was die Stadt zur Zielscheibe von Luftangriffen machte. Die sinnlosen Zerstörungen in beiden Weltkriegen führte zu einer Beschädigung des historischen Baubestands. Heute sind die kriegerischen Zeiten glücklicherweise vorbei und Padua blüht wieder. Dennoch stellt sich die Frage, was sich in den letzten 100 Jahren womöglich verändert hat. Auf diese Frage suchen wir die Antwort.


Die Porta Portello 1900 und heute


A black and white photo of a bridge and a building
Porta Portello Padova

Die Porta Portello ist eines der venezianischen Stadttore Paduas. Wie ein Großteil der italienischen Städte überhaupt, so war auch Padua im Mittelalter von einer Umwallung umgeben. Die Stadtbefestigungen stützten sich dabei auf den Verlauf der Flussarmee. Diese Anlagen wurden dann immer wieder erweitert und verstärkt. Die Porta Portello stammt erst aus dem frühen 16. Jahrhundert und zeigt eine reichlich verzierte Hauptfassade mit einem kleinen Uhrturm an der Spitze. Zu sehen sind links das Wappen von Padua und rechts das Wappen des venezianischen Dogen Leonardo Loredan. Die Brücke mit seinen vier Bögen verdeckt zwar einen Teil der Verzierungen, sein reicher Dekor überzeugt jedoch heute noch. Interessant ist der kleine Pavillon, welcher zusammen mit dem Tor und der Brücke eine schöne bautechnische Einheit bildet.


Die historische Aufnahme aus dem Jahr 1900 zeigt kaum Veränderungen auf. Klar sichtbar ist allerdings die heute beschädigte Statue an der Spitze des Pavillons, denn über 120 Jahre zuvor waren dort zwei figurale Darstellungen zu sehen.


Die Piazza della Frutta 1908 und heute


A black and white photo of a city square
Piazza della Frutta Padova

Die Piazza della Frutta ist das Herzstück Paduas. Zusammen mit der Piazza delle Erbe und die Signori bildet sie den eigentlichen Hauptplatz. Das alte Bild wurde 1908 aufgenommen und zeigt das bunte Treiben eines Markttages. Links ist der majestätische Pallazzo della Ragione zu sehen, unter dessen Dach die Markthalle, aber auch der Rats- und Gerichtssaal beheimatet waren. Die Markthalle erfüllt ihre Aufgabe bis heute.


Der direkte Vergleich der beiden Bilder zeigt keine sichtbare Veränderung auf. Mehr noch: bis heute werden an diesem Ort Märkte organisiert.


Die Ponte Porta Molino 1911 und heute


A black and white photo of people walking in front of a building with a sign that says ' eline ' on it
Ponte Molino in Padova

Ähnlich wie die Porta Portello war auch die Porta Molino ein ehemaliges Stadttor. Sie ist weniger imposant und verziert, dafür jedoch eindeutig älter. Die Porta Molino stammt aus der Zeit der mittelalterlichen Stadtbefestigung (12. Jahrhundert) und gehört zu den am besten erhaltenen Überresten dieser mittelalterlichen Umwallung. Besonders wertvoll ist die Brücke, die eine römische Bogenbrücke darstellt.


Die historische Aufnahme aus dem Jahr 1911 vermittelt einen Einblick in den Alltag der Stadtbewohner. Darauf sind mehrere Passanten, eine Pferdekutsche und Gleise zu sehen. Der heutige Blick auf die Szene wirkt bis auf einige Details nahezu unverändert. So wurden die Gleise aufgerissen, und links im Vor- und Hintergrund sind neue Bauten entstanden. Deutlich sichtbar sind auch die Kontraste zwischen den Passanten und Fahrzeugen auf dem alten und dem neuen Foto.


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Die Piazza del Santo 1925 und heute


A large brick building with a dome on top of it
Piazza del Santo Padova

Die Piazza del Santo und die Basilika des Heiligen Antonius gehören zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Paduas. Die imposante Kirche zählt zudem zu den meistbesuchten Heiligtümern Italiens, da sich hier das Grab des heiligen Antonius von Padua befindet. Im Vordergrund steht das bronzene Reiterstandbild des Gattamelata, geschaffen von Donatello. Gattamelata, mit bürgerlichem Namen Erasmo da Narni, war im 15. Jahrhundert ein venezianischer Condottiere (Söldnerführer) und liegt ebenfalls in der Kirche begraben.


Der heutige Blick auf den Platz bestätigt bis ins kleinste Detail die Eindrücke der historischen Aufnahme, einschließlich der Marktstände. Obwohl fast ein Jahrhundert zwischen den Aufnahmen liegt, sind die Ansichten nahezu unverändert. Lediglich die Renovierung des Reiterstandbilds beeinflusst das Gesamtbild leicht.


Die Basilika des Heiligen Antonius 1936 und heute


A black and white photo of a church with a truck parked in front of it
Basilica di Sant'Antonio in Padova

Die historische Ansicht aus dem Jahr 1936 stammt aus einer ungarischen Sammlung und zeigt die reichlich verzierte Westfassade der Basilika des Heiligen Antonius. Am Kirchenvorplatz sind neben den typischen Marktständen mehrere Autos zu sehen. Besonders interessant ist der Zisternenwagen der städtischen Stadtwerke mit der Aufschrift „Comune di Padova“.


Das heutige Bild zeigt, abgesehen von den Verkehrsmarkierungen, kaum Veränderungen. Der Platz ist nach wie vor belebt, kann jedoch tagsüber sehr voll werden, da Pilgergruppen aus dem In- und Ausland das Grab des Heiligen Antonius besuchen möchten.


Museum des Heiligen Antonius 1936 und heute


A black and white photo of a building with a dome on top

Nur wenige Schritte von der Basilika entfernt liegt das Museum des Heiligen Antonius. Die Aufnahme, die aus derselben ungarischen Sammlung stammt, zeigt die Museumsfassade im Jahr 1936. Faschistische Graffitis an der Fassade und am Sockel im Vordergrund bieten einen seltenen Einblick in den Alltag jener Zeit. Zu erkennen ist der Kopf Mussolinis mit der Aufschrift „DUX“ – was Führer bedeutet. Auffällig ist zudem, dass die aufwendig gestaltete Metallverzierung am Dach des Museums heute fehlt.


Besonders hervorzuheben sind die Menschen, die perfekt im Bild eingefangen wurden. An der Stelle, wo sich damals zwei Männer unterhielten, sieht man heute vermutlich ein Paar, das Eis isst und miteinander spricht.






Die historischen Aufnahmen stammen aus der Sammlung von Garamvölgyi Lajos, Zsembery Bendegúz, Teodoro Wolf-Ferrari und Zichy kúria, Zala. Sämtliche Bilder befinden sich im Besitz des Bildarchivs Fortepan.




 














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