So kann man einen Winterspaziergang durch Hallstatt erleben – ganz entspannt und fernab des Trubels.
Die kleine Marktgemeinde Hallstatt am malerischen, gleichnamigen See ist nicht nur im Inland, sondern auch international berühmt. Besucher aus Asien, Reportagen über den Massentourismus, Verbotsschilder aller Art und überhöhte Preise sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Hallstatt ist eine faszinierende Mischung aus Nachfrage und Angebot. Manche Touristen tun oft alles für den perfekten Schnappschuss, während Einheimische zwischen dem Nutzen und dem Verlust von Ruhe und Privatsphäre stehen. Es ist eine natürliche Symbiose mit all ihren Vor- und Nachteilen.
Trotz Massentourismus kann Hallstatt sehr schön und ruhig sein. Entscheidend ist dabei nicht nur die Wahl der Anreise, sondern auch die Bereitschaft, abseits der einzigen Hauptstraße Neues zu entdecken. Die „Pflichtprogramme“ wie das Salzbergwerk inkl. Skywalk oder der bekannte Instagram-Hotspot mit Blick auf das Marktzentrum lassen sich schnell abhaken, sodass bewusste Reisende auch an einem einzigen Tag viel erleben können. Tipps zur Anreise und zu Aktivitäten finden sich in unserem Artikel „Hallstatt Tipps: Märchenhafte Alpenkulisse und traumhafter See“.
Während unserer zweiten Reise nach Hallstatt im Winter haben wir weniger bekannte Sehenswürdigkeiten aufgesucht und dabei trotz Massentourismus die einzigartige Nähe zur Natur genossen.
Um Hallstatt in vollen Zügen und ohne die hohen Preise genießen zu können, sind bereits vor der Anreise einige Vorbereitungen hilfreich. Eine Unterkunft in der Nähe, etwa im charmanten, aber oft unterschätzten Bad Ischl, schont nicht nur die Geldbörse, sondern verkürzt auch die Anfahrtszeit. Im Rucksack haben wir zudem genügend Platz für einen kleinen Snack organisiert, um die teuren Angebote der wenigen Lokale und Restaurants zu umgehen.
Der örtliche Supermarkt im Ortsteil Lahn ist hier leider keine Alternative – die Preise sind unverschämt hoch. Wer die übliche Preisgestaltung für Lebensmittel in Österreich kennt, wird nach einem Einkauf dort sicher verwundert sein. Hochpreisig, aber im Zweifel empfehlenswert, sind die kleinen Imbissbuden, die sich in geringer Zahl über Hallstatt verteilen.
Absolut lohnenswert und natürlich kostenlos ist die Wanderung oberhalb von Hallstatt, die zum Hallstätter Wasserfall führt. Der Aufstieg beginnt direkt beim berühmten Beinhaus und dem angrenzenden Friedhof und führt hoch über den Markt vorbei am Wasserfall bis zur Talstation der Seilbahn. Entlang des Weges informieren mehrere Infotafeln über die Geschichte der alpinen Wanderungen im Salzkammergut und machen das Erlebnis noch eindrucksvoller. Die Strecke ist auch ohne besondere Vorbereitung gut machbar, allerdings ist festes Schuhwerk Voraussetzung.
Die etwa einstündige Wanderung lohnt sich besonders, weil hier kaum Touristen anzutreffen sind. Wir haben diese Route bereits zweimal absolviert und beide Male die ungestörte Natur in vollen Zügen genossen.
Hallstatt und Salz – diese Verbindung ist untrennbar, das steht außer Frage. Doch lohnen sich die Salzwelten? Ja. Ist der Eintritt überteuert? Ebenfalls ja! Daher muss jeder selbst entscheiden, ob sich der Besuch für ihn auszahlt. Das gleiche Prinzip gilt für das historische Welterbemuseum.
Eine gute, wenn auch bescheidenere Alternative zur Hallstätter Geschichte sind die „Mühlen am Wasserfall“, direkt am Oberen Marktplatz. Eine Infotafel berichtet hier von der harten Arbeit der Müller. Tradition findet sich auch am Marktplatz selbst: Die berühmte Gmundner Keramik aus der nahegelegenen Stadt Gmunden wird hier angeboten, ebenso wie Dirndl aus Hallstatt, die noch immer in traditioneller Maßanfertigung hergestellt werden.
Für einen Moment der Ruhe empfiehlt sich ein Besuch der Evangelischen Pfarrkirche. Hier ist man oft allein, da die meisten Touristen direkt zur Uferpromenade eilen. Weiter oben thront die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, die ebenfalls eine besinnliche Atmosphäre und einen grandiosen Ausblick bietet. Diese Kirche liegt jedoch zusammen mit dem kostenpflichtigen Beinhaus auf dem Friedhof – ein respektvoller Umgang mit diesem Ort ist hier unabdingbar.
Am gegenüberliegenden Ufer des Hallstätter Sees liegt das Schloss Grub mit seinem markanten weißen Putz und den dunkelgrauen Dächern. Das Schloss kann man am besten während der Abreise mit der Fähre oder bei einer Radtour aus der Nähe betrachten. Es befindet sich jedoch in Privatbesitz und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Kennst Du sie? Die Sprühdosen mit „Hallstätter Luft“ für stolze 10 Euro. Wir müssen jedes Mal schmunzeln – für viele mag es wie ein Scherz oder ein extravagantes Souvenir aus Hallstatt wirken. So wird es oft wahrgenommen, obwohl es besonders bei Touristen aus Asien scheinbar beliebt ist. Doch wenn schon die Luft in Hallstatt so teuer ist, welchen Preis müsste man dann wohl für Hallstätter Wasser verlangen?
Wir finden es großartig, dass man sich beim Löckerbrunnen kostenlos bedienen kann: An der Ecke Seestraße/Badergraben kann jeder seine Flasche mit kristallklarem Trinkwasser aus Hallstatt auffüllen. Der Löckerbrunnen in Hallstatt ist nicht nur ein schöner Ort zum Staunen und Trinken, sondern auch ein echtes Stück Geschichte, denn die alten Schrifttafeln und das Wappen stammen aus dem 15. Jahrhundert. Der Name stammt wohl von der Familie Löcker, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts am Oberen Marktplatz lebte und den Beruf der Bader und Chirurgen ausübte.
Ein Tagesausflug nach Hallstatt kann also auch im Winter richtig schön sein. Um Stress mit der Anfahrt und der Parkplatzsuche zu vermeiden, empfiehlt es sich, mit der Bahn anzureisen. Die Schiffszeiten sind auf den Fahrplan abgestimmt, sodass man seine Zeit gut planen und einschätzen kann. Für die Bootsüberfahrt sollte man immer ausreichend Bargeld, idealerweise Münzen, dabei haben. Die Überfahrt kostet nur wenige Euro.
Es gibt viel zu entdecken, und wenn man sich ein Stück vom Zentrum entfernt, findet man schnell ruhigere Ecken zum Durchatmen. Ob ein gemütlicher Spaziergang oder eine kleine Wanderung – das Alpenpanorama in Hallstatt ist auch im Winter einfach beeindruckend. Wir können uns nie sattsehen!
Wer es entspannt mag, für den ist eine Runde um den Hallstätter See eine tolle Idee. Und für alle, die es romantisch mögen: Die Badeinsel Hallstatt ist auch im Winter einen Abstecher wert. Einfach einen Snack mitnehmen und die winterliche Bergkulisse in Hallstatt genießen!
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