Die sogenannte Refotografie erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Die Reihe der Städte, die sich über einen solchen spannenden Vergleich der Vergangenheit und der Gegenwart freuen können, wird immer länger. Wir haben uns in Salzburg etwas umgeschaut und einige dieser Blicke von damals und heute eingefangen. Lust auf eine Zeitreise? In diesem Artikel findest Du ausgewählte vorher-nachher Bilder, die den Wandel Salzburgs im Laufe der Zeit aufzeigen.
Der Makartplatz, der sich am nördlichen Rand der Altstadt, jenseits der Salzach befindet, wurde nach dem Maler Hans Makart benannt. Die historische Aufnahme aus dem Jahr 1937 zeigt Alltagsmomente aus der turbulenten Zeiten der ersten Republik: Man sieht Passanten und Autos auf dem "Dr.-Dollfuß-Platz". Der Platz trug damals den Namen des ermorderten austrofaschistischen Bundeskanzlers Engelbert Dollfuß. Nach dem sog. Anschluss Österreichs durch das Deutsche Reich 1938 hieß der Ort sogar einige Wochen lang "Adolf-Hitler-Platz". Im Hintergrund erhebt sich die Dreifaltigkeitskirche mit der markanten Kuppel.
Welche Sehenswürdigkeiten hat der Makartplatz zu bieten? Allen voran steht hier das Wohnhaus von Wolfgangs Amadeus Mozart (auf dem Bild nicht sichtbar). Den Platz dominiert weiterhin die Dreifaltigkeitskirche, links im Hintergrund ist die mit Blumen bestückte Fassade das Hotel Bristol, im Vordergrund hingegen das Salzburger Landestheater zu finden. Heutzutage ist der Makartplatz stark befahren und frequentiert. Die gleichnamige Haltestelle wird von mehreren Linien des Obus-Salzburg angehalten.
Der Kapitelplatz liegt in unmittelbarer Nähe des Salzburger Doms. Von hier kann man einen ausgezeichneten Blick auf die Festung Hohensalzburg genießen, was den Ort zu einem idealen Standort für Fotoliebhaber macht.
Auf dem historischen Foto aus dem Jahr 1937 sind vier Autobusse der NSDAP zu sehen, die zu einer Art mobile Halle umfunktioniert wurden. Am Eingang diese Buskolonne hängt das Schild "Ausstellung Vierjahresplan", was deutlich den immer wachsenden Einfluss der Nationalsozialisten in Österreich zeigt. Während dieser dunklen Periode der Geschichte war es vorgesehen, Verwaltungseinrichtungen nach Salzburg zu verlegen. Der "Vierjahresplan" hatte sich damals zum Ziel gesetzt, die deutsche Wirtschaft und die Wehrmacht innerhalb von vier Jahren kriegsfähig zu machen.
Auf dem aktuellen Bild links ist die berühmte Goldene Kugel von Salzburg und die überlebensgroßen Schachfiguren zu sehen. Besonders spannend: Zum Zeitpunkt der Aufnahme im November 2023 marschierte hier unter anderem die Bürgergarde der Stadt Salzburg auf, die auf eine lange und traditionsreiche Geschichte zurückblickt.
Der barocke Mirabellgarten zählt zweifellos zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Salzburgs. Das alte Foto zeigt den Park um 1935 mit einem majestätischen Panorama auf die Altstadt. Im Hintergrund erhebt sich die Festung Hohensalzburg. Ihre Ursprünge reichen bis in die Römerzeit zurück. Schon zur Zeit des Imperium Romanum stand hier ein Kastell.
Beim direkten Vergleich der Bilder fällt auf, dass sogar das Muster der Blumenbeete immer noch die gleiche Form aufweist. Im Garten wird mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. Auf der aktuellen Aufnahme ist außerdem zu sehen, dass die Außenfassade des Mirabellschlosses derzeit (Stand November 2023) saniert wird. Im Vorfeld des Bildes steht der Pegasusbrunnen, der die griechische Mythologie zum Leben erweckt.
Die Staatsbrücke ist eine der Hauptader Salzburgs über der Salzach. Sie verbindet beide Seiten der Altstadt und gilt als Verkehrsknotenpunkt für den städtischen Verkehr. Ein Vorgängerbau der Staatsbrücke stand bereits um das Jahr 1090 an diesem Ort. Dieser erste Übergang bestand aus Holz. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Übergang ständig durch neuere Konstruktionen ersetzt.
Das historische Foto zeigt die Staatsbrücke um das Jahr 1917. Im Vergleich mit dem aktuellen Blick kann man sehr gut erkennen, dass die "alte" Brücke viel prächtiger war als ihr heutiger Nachfolger. Auffällig sind Zierelemente und der Außenbau der Konstruktion. Die Pfeiler beider Brücken scheinen allerdings gleich zu sein, ebenso die atemberaubende Sicht auf die Altstadt und die Festung.
Die Getreidegasse gilt als eine der bedeutendsten Einkaufs- und Flaniermeilen der Stadt, und auch historisch spielte sie als ehemalige Siedlungs- und Handelsstraße eine wichtige Rolle. Das historische Foto von 1907 zeigt die Getreidegasse mit Blick auf den Rathausturm und den Gaisberg.
Das Straßenbild hat sich insofern verändert, dass die Straßengestaltung modernisiert wurde. Es wurden neue, breitere Kopfsteine auf der Straße verlegt und im Hintergrund sind einige neue oder stärker veränderte Gebäude zu sehen. Früher war die Straße für kleine Karren in der Mitte bestimmt, und Fußgänger hatten nur wenig Platz, wodurch die Straße sehr schmal wirkte. Heute ist die Getreidegasse ausschließlich für Fußgänger zugänglich.
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Quelle historische Aufnahmen: Fortepan - Hunyady József, Kurutz Márton, Karabélyos Péter, Széman György.
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