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Pressburg InsiderTipps – Slow Travel in der Donaumetropole

Insider-Tipps Pressburg/Bratislava – Slow Travel in der Donaumetropole

Insider-Tipps Pressburg/Bratislava: Die Stadt hat es wahrlich nicht leicht. Eingekeilt zwischen Wien und Budapest ist sie ein touristisches Waisenkind – zu Unrecht! Denn die Hauptstadt der Slowakei punktet mit seinem ruhigen, vielleicht sogar zu ruhigen Flair.



Die durchaus kleine, aber historisch bedeutende Altstadt zeugt von ihrer österreichisch-ungarischen Vergangenheit, während in den letzten Jahren Wolkenkratzer und Hochgebäude wie aus dem Nichts entspringen. Pressburg wächst zu einer europäischen Metropole.


Ganz vorab: Pressburg ist nicht der Ort, wo du Tage verbringen musst, es eignet sich also super für eine entspannte Reise. Erfahrungsgemäß reicht ein Tag vollkommen aus, um sich ein Bild von der einstigen Krönungsstadt zu machen. Die historische Altstadt ist mit ihren verwinkelten Gassen überschaubar, deren Eckpunkte im Großen und Ganzen das Michaelertor (Michalská brána), das Alte Rathaus (Stará radnica), der Martinsdom (Dóm sv. Martina) sowie die viertürmige, weit sichtbare weiße Preßburger Burg (Bratislavský hrad) eingrenzen. Dementsprechend boomt hier eher der Tagestourismus. Bist du in Mitteleuropa unterwegs, so empfiehlt es sich, Pressburg mit den großen „Brüdern“ Wien oder Budapest (oft auch Prag) zu kombinieren. Eine Unterkunft ist daher für dich als deutschsprachiger Tourist nur in seltenen Fällen notwendig.

Die historische Altstadt ist klein. Die wenigen erhaltenen Gassen durchdringt allerdings eine wechselvolle Geschichte der einstigen ungarischen Krönungsstadt. Pozsony oder Preßburg, wie das heutige Bratislava auf Ungarisch bzw. Deutsch heißt, war nämlich vom 16. bis zum späten 18. Jahrhundert Hauptstadt des Königreichs Ungarn, wo elf Könige und acht Königinnen gekrönt wurden. Hoch über den roten Dächern der Altstadt erhebt sich die markante viertürmige Burg. Ihre Ursprünge reichen bis in die Zeit der Römer und der Mährer zurück. Die Anlage beherbergt heute das Slowakische Nationalmuseum, ihr Stolz ist allerdings der barocke Schlossgarten.


  • Gut zu wissen! – Von der Burg aus kannst du die beste kostenlose Aussicht über Pressburg genießen. Zugegeben, die kommunistischen Siedlungsbauten jenseits der Donau trüben das Erlebnis, konzentriere dich stattdessen auf die Altstadt linkerhand.

Die eigentliche Stadt, am östlichen Fuß des Burgberges war einst mit einer Stadtmauer umgeben, deren Reste nördlich des Martindoms und an der Ecke Klobučnícka – Nedbalova bis heute erhalten geblieben sind. Der gotische Dom selbst diente als Schauplatz der Krönungszeremonien – hier wurde unter anderem Kaiserin Maria Theresia zur ungarischen Königin gekrönt. Die Kirche an sich gehört sicherlich nicht zu den aufregendsten sakralen Bauten Europas, mit ihrem mächtigen Turm überragt sie jedoch die gesamte Innenstadt.


  • Schon gewusst? – An der Spitze des Domturmes stolziert die goldene – nicht ganz originaltreue – Kopie der ungarischen Krone (Heilige Stephanskrone). An einem sonnigen Tag glänzt sie ganz prächtig.


Rund um den Hauptplatz (Hlavné Námestie) gruppieren sich die repräsentativen Bauten der Altstadt, allen voran das Alte Rathaus mit seinen einzigartigen architektonischen Stilelementen. Das Alte Rathaus vereint nämlich in sich Elemente der Renaissance, des Barocks, der Neorenaissance und der Neogothik. Das Gebäude ist ein architektonischer Fleckerlteppich! Sein Innenhof zählt zweifelsohne zu den historischen Highlights der slowakischen Hauptstadt. Hinter dem Rathaus findest du einen der geschichtsträchtigsten Orte der Habsburgermonarchie, den Palais des Primas (Primaciálny palác). Dort wurde im Dezember 1805, nach der berühmtesten Schlacht Napoleons bei Austerlitz, der Friede zwischen Frankreich und Österreich unterschrieben.


  • Schon gewusst? – An die napoleonischen Kriege erinnern zwei Soldaten-Statuen am Hauptplatz. Ein Selfie mit „Napoleon“ (offiziell nur ein „Soldat“) gefällig? Am Hauptplatz wirst du fündig!

Markantes Objekt der Altstadt stellen auch das Michaelertor mit seiner Waffensammlung sowie das Slowakische Nationaltheater (Slovenské Národné Divadlo) dar. In unmittelbarer Umgebung des historischen Kerns ist unbedingt die sowjetische Gedenkstätte Slavín und die Elisabeth-Kirche, auch „blaue Kirche“ (Modrý kostolík) genannt, zu erwähnen. Sie gehört zu den schönsten Beispielen des ungarischen Jugendstils. Der imposante Bau des Schlosses Grassalkovich (Prezidentský palác) dient heute wiederum als Residenz des Präsidenten.


  • Gut zu wissen! – Den Schutz des Präsidenten übernimmt die Ehrenwache. Täglich (werktags) um Mittag findet hier Wachablösung statt. Bedauerlicherweise tragen dabei die Soldaten nur selten ihre klassischen blau-weiße Paradeuniformen.

Die slowakische Küche kocht ziemlich fettig und nicht immer vegan-freundlich, die Portionen sind hingegen groß. Wenn du das slowakische Nationalgericht Brimsennocken oder -nockerl (Bryndzové halušky) in Pressburg ausprobieren möchtest, lass die Kalorien am besten für einen Tag außer Acht. Die Preiskategorie der slowakischen Hauptstadt liegt im Durchschnitt, Bratislava ist weder besonders günstig noch überteuer. Die nette kleine Donaumetropole ist auf jeden Fall ein Besuch wert. Damit sie von den meisten Touristen nicht mehr übersehen wird, hängt auch von dir ab. Lust auf Bratislava?☺️


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