Tauche mit uns in die faszinierende Vergangenheit der deutschen Hauptstadt ein und entdecke, welche Sehenswürdigkeiten, Geschichten und Geheimnisse das Berlin von vor über einem Jahrhundert zu bieten hatte.
Wir haben einen Schatz ausfindig gemacht - einen Berliner Stadtführer aus dem Jahr 1904! In diesem Handbuch für Reisende, verfasst von Karl Baedeker, werden wir gemeinsam in die Vergangenheit Berlins eintauchen. Aber warum ist das so besonders? Wir werden erkunden, was sich seitdem verändert hat und welche Teile von Berlin komplett verschwunden sind. In diesem Artikel wurden einige interessante Punkte ausgewählt.
U2 in Berlin: Nächste Stationen: Nollendorfplatz, Zoologischer Garten... Moment, da stimmt etwas nicht. Knie? Tatsächlich! Im Jahr 1904 trug die heutige Station "Ernst-Reuter-Platz" noch den Namen "Knie", da der Straßenzug zwischen dem ehemaligen Stadtschloss und Schloss Charlottenburg an dieser Stelle einen markanten Knick hatte. Erst in den 50er Jahren wurde der Platz als Mittelinsel gestaltet. Schließlich erhielt er am 3. Oktober 1953 den Namen Ernst Reuter, zu Ehren des ehemaligen Berliner Bürgermeisters.
Übernachten in der Friedrichstraße 100? Das dürfte heutzutage etwas schwierig sein. Doch im Stadtführer von 1904 wird an dieser Stelle ein Hotel erwähnt: das "Monopol-Hotel Friedrichstr. 100, gegenüber dem Bahnhof Friedrichstraße". Heute steht jedoch an dieser Adresse ein Büro- und Geschäftshaus, das von vielen Einheimischen und Touristen frequentiert wird. Hier gehen Menschen ihrer Arbeit nach oder erledigen Einkäufe in den umliegenden Geschäften. Die Veränderungen im Laufe der Zeit haben dieser Gegend ein neues Gesicht gegeben.
Auf Seite 12 des Stadtführers wird das Flussbad Pochhammer an der Stralauer Brücke erwähnt, welches damals auch von Damen besucht werden durfte. Berlin ist bekannt für seine zahlreichen Seen und bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, um aktiv am Wasser zu sein. Allerdings existiert das Flussbad Pochhammer heute nicht mehr. Zu dieser Zeit waren die Flussbäder stark abgeschirmt und strikt nach Geschlechtern getrennt. Diese strenge Geschlechtertrennung war typisch für jene Ära und unterscheidet sich deutlich von der heutigen Badekultur. Die Veränderungen im Laufe der Zeit haben auch Auswirkungen auf die Gestaltung und Nutzung der Wasseraktivitäten in Berlin gehabt.
Die Suche nach einem Taxi im Stadtführer Berlin von 1904 wäre vergeblich. Allerdings könnte man auf eine alternative Möglichkeit der Fortbewegung gestoßen sein - die Droschke, also eine Pferdekutsche. In diesem Reiseführer wird von Droschken erster und zweiter Klasse berichtet. Die Nutzung einer Droschke kostete tagsüber eine Grundtaxe von 50 Pfennig für 1-2 Personen und eine Strecke von bis zu 800 Metern. Es ist faszinierend zu erkennen, wie sich die Transportmöglichkeiten und Preise im Laufe der Zeit in Berlin entwickelt haben.
Wenn du in Berlin bist, möchtest du natürlich auch die Möglichkeit nutzen, ein Theaterstück, ein Konzert oder ein Musical zu besuchen. Das Deutsche Theater in der Schumannstraße 13 wurde im Jahr 1850 eröffnet und ist auch im Reiseführer von 1904 zu finden. Heute steht das Deutsche Theater noch immer in Berlin, jedoch haben sich die Preise verändert. Damals kostete ein Ticket im Vorverkauf lediglich 50 Pfennig.
Der Alexanderplatz ist heute ein berühmt-berüchtiger Platz und bekanntes Ziel für Touristen und findet sich in jedem Reiseführer. Auch in diesem historischen Reiseführer von 1904 wird er erwähnt. Interessanterweise wird hier ein königliches Polizeipräsidium genannt, das auch unter dem Namen "Rote Burg" bekannt war. Dieses Gebäude spielte eine Rolle in der Serie "Babylon Berlin" und beherbergte unter anderem das Polizeigefängnis. Leider wurde das Gebäude im Zweiten Weltkrieg zerstört. Heute findet man an dieser Stelle das Einkaufszentrum "Alexa".
Der Viktoriapark ist auch heute noch ein Geheimtipp in Kreuzberg! Von der Erhebung aus bietet sich eine atemberaubende 360-Grad-Aussicht auf ganz Berlin - und das sogar kostenlos! Neben dem beeindruckenden Kreuzbergdenkmal ist auch der Wasserfall eine sehenswerte Attraktion. Im Reiseführer von 1904 erfahren wir, dass der Wasserfall damals mittwochs und samstags abends für zwei Stunden farbig beleuchtet wurde. Das muss ein wahrhaft schöner Anblick gewesen sein!
Der Tiergarten spielt und hat schon immer eine wichtige Rolle in Berlin gespielt. Interessanterweise hatte der Tiergarten auch damals bereits zwei Gesichter: tagsüber (das pulsierende Treiben, Spaziergänge und Picknicke) und nachtsüber (möglicherweise unerwünschte Aktivitäten). Der Autor des Reiseführers von 1904 beschreibt, dass der Tiergarten in den frühen Nachmittagsstunden eine beliebte Promenade für die elegante Gesellschaft war. Doch abends riet er davon ab, die Wege abseits der Hauptverkehrsstraßen zu nutzen. Was mag sich damals wohl in den Abendstunden dort abgespielt haben? Der Tiergarten bleibt auch heute ein Ort mit einer faszinierenden Geschichte und sicherlich noch vielen unentdeckten Geschichten aus vergangenen Zeiten.
Das Pergamonmuseum in Berlin beherbergt drei renommierte Museen: die Antikensammlung, das Vorderasiatische Museum und das Museum für Islamische Kunst. Hier werden beeindruckende Kunstwerke aus dem griechischen und römischen Altertum präsentiert. Heutzutage kostet der Eintritt für das Museum ungefähr 15€. 1904 kostete eine Führung durch das Pergamonmuseum lediglich 30 Pfennig, während eine Führung durch die Ruinen von Pergamon 80 Pfennig kostete. Um den historischen Wert dieser Preise besser zu verstehen, kann man einen Vergleich zur Kaufkraft anstellen: Laut Informationen der deutschen Bundesbank entsprach 1 Reichsmark aus dem Jahr 1924 etwa 4,30€ heute.
Abschließend lässt sich festhalten, dass ein Blick in den Stadtführer von 1904 faszinierende Einblicke in das Berlin vergangener Zeiten ermöglicht. Es ist erstaunlich zu sehen, wie sich die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten im Laufe der Jahrzehnte verändert haben. Von Umbenennungen von U-Bahn-Stationen bis hin zu verschwundenen Gebäuden und veränderten Preisen - Berlin hat eine bewegte Geschichte und entwickelt sich stets weiter. Dennoch bleibt der Reiz, die Vergangenheit zu erkunden und die Spuren früherer Zeiten zu entdecken, ungebrochen.
Ein Besuch in der Vergangenheit Berlins eröffnet uns neue Perspektiven auf die Gegenwart und lässt uns über die Veränderungen in Architektur, Transport und Kultur nachdenken. Die Erinnerung an längst vergangene Orte und Ereignisse weckt unsere Neugier und lässt uns die Entwicklung und den Wandel schätzen, der eine lebendige Stadt wie Berlin ausmacht.
In Berlin gibt es immer etwas Neues zu entdecken, sei es in den lebendigen Straßen der Stadt oder in den Erinnerungen und Geschichten vergangener Zeiten :)
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