Eine Zeitreise ins Madrid von 1966 - Die stillgelegte U-Bahn-Station Chamberí
Es gibt in der spanischen Hauptstadt ein Ort, an dem die Zeit wahrlich stehen geblieben ist und bis heute einen einmaligen Einblick in Francos Spanien der 1960er Jahre gewährt. In diesem Artikel begeben wir uns auf Zeitreise!
Andén Cero
(Gleis Null) - ein fast mysteriös klingender Name inmitten der Madrider Unterwelten. Die ehemalige Station Chamberí ist eine stillgelegte Haltestellte der U-bahn-Linie 1 und behandelt die Geschichte des Metrosystems aus dem Jahr 1966. Mit Originalanzeigetafeln, aufwendigen Keramikfliesen und handgemalten Metroplänen erlaubt das im März 2008 eröffnete Verkehrsmuseum eine Reise in die Vergangenheit.
Historischer Überblick
Chamberí zählte zu den ersten acht eröffneten Stationen der Madrider U-Bahn. Nach den Plänen des Architekten Antonio Palacios 1919 errichtet, sollte Chamberí ästhetisch die Pariser Metro wettstreiten. In den Jahren des Bürgerkrieges (1936-1939) dienten die Stationen als Schutzbunker für die Zivilbevölkerung. In den beginnenden 1960er Jahren kam es dann zu einem explosionsartigen Zuwachs an Fahrgastzahlen, so dass die Verkehrsgesellschaft Maßnahmen ergreifen musste. Die Wagen der Metro wurden immer länger werden. 1966 begannen darüber hinaus Umbauarbeiten zwecks Verlängerung der Stationen auf 90 Meter. In Chamberí war dieses Bauvorhaben allerdings nicht umsetzbar. Die Station liegt nämlich in einer Kurve und somit war eine Verlängerung technisch unmöglich. In Folge dessen beschloss das zuständige Ministerium Chamberí als U-Bhf. aufzugeben und zu schließen (
22. Mai 1966). Hier hätte die Geschichte auch enden können. Doch 40 Jahre nach der Schließung begannen erneut Restaurierungsarbeiten und seit dem Frühjahr 2008 steht Chamberí als Museum für Besucher offen.
Plane einen Besuch
Andén Cero ist eine kostenlose Ausstellung der Madrider Verkehrsgesellschaft zur Geschichte der U-Bahn. Der Eingang befindet sich an der Plaza Chamberí, etwas nördlich der Innenstadt. Jeweils zu vollen Stunden, kann das Museum - allerdings nur mit Führung - besucht werden.
Informiere Dich hier über die Öffnungszeiten.
Solltest du Spanisch wenigstens passiv verstehen können, so ist eine spanischsprachige Führung auf jeden Fall empfehlenswert, denn der Enthusiasmus der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist – zumindest war es in unserem Fall so – nicht zu übersehen. Zu Beginn erzählt ein kurzer spanischsprachiger Film über die Geschichte der Metro, bevor es richtig losgeht. An ehemaligen Vorverkaufsstellen und originalen Informationstafeln vorbei passierst du die Schränke, um zu den Bahnsteigen zu gelangen. Die Züge fahren auch heute durch diese Station (halten allerdings nicht!), so dass alle paar Minuten ein vorbeifahrender Zug hinter der Glastrennwand aus dem „nichts“ auftaucht und für regelrechtes Gruselfeeling sorgt. An den alten Plattformen sind Werbekacheln und Karten aus vergangener Zeit zu sehen. Am Fahrkartenschalter hängen noch die damaligen Preise.
Soll man den Schlussworten der Mitarbeiterin Glauben schenken, trifft man in Chamberí womöglich auch auf Geister 😉
An der Plaza Chamberí befindet sich der Eingang. Jeweils zur vollen Stunden kann das Museum, nur mit Führung, besucht werden.
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