Alles, was Du zum Thema öffentlicher Verkehr in Belfast wissen wolltest, kannst Du hier nachlesen.
Die nordirische Hauptstadt zählt mit seinen knapp 350 000 Einwohnern keineswegs zum Kreis der großen Städte Europas und auch das Stadtgebiet wirkt ziemlich überschaubar. Als Tourist wirst Du aber öfter auf das Angebot der lokalen Öffentlichen Verkehrsmittel in Belfast angewiesen sein, weil sie modern ist und schnell, wenn auch nicht immer verlässlich, fährt. Dazu kommen einige, für Fahrgäste aus dem deutschsprachigen Raum eher ungewöhnlichen Besonderheiten, die zwar auf den ersten Blick sonderbar erscheinen, aber nach einigen Stunden richtig viel Spaß machen können. Wir führen euch durch den Dschungel der Belfaster Verkehrsgesellschaft(en), zeigen Unterschiede zu deutschen Anbietern auf und verraten Tricks, damit Ihr den Titel des „waschechten“ Belfaster zu eigen machen könnt.
Was ist Translink? Translink ist der Markenname für den öffentlichen Verkehr in ganz Nordirland und eine Art Sammelbegriff für Verkehrsgesellschaften quer durch das Land. Dem Translink sind im Grunde genommen der Stadtverkehr Belfast (Metro und Glider), die Busgesellschaft Ulsterbus für Verbindungen außerhalb von Belfast sowie die Eisenbahngesellschaft NIR (Northern Irland Railways) unterstellt. Bist Du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Belfast unterwegs, so wirst Du die Busse der Anbieter Metro und Glider immer wieder benutzen. Über Straßenbahn und U-Bahn verfügt Belfast nicht, während die Züge der NIR nur einige wenige Haltestellen in Belfast selbst haben und eher die Bevölkerung in der Agglomeration bedienen.
Fahrkarten für den öffentlichen Verkehr erhältst Du entweder direkt im Bus oder besser im städtischen Tourismusbüro am Donegall Square West, also am linken oberen Eck des Rathausplatzes. Der Nahverkehr in Belfast ist vor allem zu Stoßzeiten ziemlich chaotisch und hektisch. Wir würden Dir also empfehlen, lieber nicht im Bus ein Ticket zu kaufen (die Busfahrer sind übrigens sehr nett). Kommst Du per Reisebus aus Dublin an, so ist die Entfernung von Glengall Street – wo sich der Busbahnhof für Fernverkehr befindet – zum zentralen Donegall Square problemlos zu Fuß zu bewerkstelligen. Reist Du per Bahn (Lanyon Place) an, so ist die Geschichte etwas mühsamer, aber mit etwa 15 Minuten Gehzeit immer noch machbar.
Im Tourismusbüro „Visit Belfast“ (https://visitbelfast.com/) eingetroffen, kannst Du Dir dein Ticket besorgen. Die einfachste Alternative für Dich als Besucher von Belfast ist der „Belfast Visitor Pass“, erhältlich für einen Tag (£6.50), zwei (£12.00) oder drei (£15.50) Tage. Besitzer eines solchen Passes erhalten zwar einige Prozente für Attraktionen und gastronomische Einheiten, die Vergünstigungen sind aber unserem Empfinden nach von geringem Wert. Etwas preiswerter ist der „dayLink Travel Card“ für einen Tag (£4.70), fünf Tage (£18.00) oder zehn Tage (£35.00). Generell lohnt sich die dayLink-Karte nur in dem Fall, wenn Du einen Tag oder eben fünf oder mehr Tage in Belfast bist. Ansonsten würden wir uns in Deiner Stelle für den Visitor Pass entscheiden.
Diese Tickets sind dann für das gesamte Stadtgebiet gültig und zwar für die Busse der städtischen Anbieter Metro und Glider, für den Ulsterbus innerhalb von Belfast und für die Züge der NIR, ebenfalls nur in Belfast.
Der Anbieter Metro ist die größere Nahverkehrsgesellschaft von Belfast. Die Busse von Metro sind an ihrer auffälligen rosafarbigen Lackierung erkennbar. Der überwiegende Teil der Fahrzeuge ist Doppeldecker, was das Fahrerlebnis sicher aufwertet. Die Busse haben wir größtenteils modern, oft aber vermüllt erlebt. Das hängt auch damit zusammen, dass die Papiertickets, die man beim Einstieg lösen muss, von vielen Einheimischen sofort auf den Boden geworfen werden.
Schon gewusst? – Das Wegschmeißen von Papiertickets ist in Belfast derart alltäglich, dass man in fast allen Bussen einen Papierkorb oder einen Mülleimer installieren musste.
Metro bedient zwölf Buslinien. Diese sind durchgehend nummeriert und der jeweiligen Nummer Buchstaben nachgestellt. Hierbei ist es für Dich nicht wichtig, welche Buchstabe die Buslinie trägt. Fährst Du beispielsweise vom Stadtzentrum zu Belfast Castle, so kannst Du alle Busse der Metro-Linie 1 nehmen, unabhängig davon, ob sie 1a, 1c, 1d, 1e usw. tragen.
Alle zwölf Linien treffen sich am zentralen Platz (Donegall Street), wo auch das imposante Gebäude des City Hall steht. Die Anfangshaltestellen sind mit der Nummer der jeweiligen Linie markiert und gruppieren sich entweder direkt am Donegall Street oder in den angrenzenden Gassen.
Die kleinere Belfaster Verkehrsgesellschaft heißt Glider und ist für ihre futuristische, lilafarbige Gelenkbusse bekannt. Glider ist Teil des „Bus Rapid System“ der nordirischen Hauptstadt und kommt in der Tat schneller und verlässlicher voran als die Metro-Busse. Glider bedient lediglich zwei Linien und zwar G1 und G2. Letztere verkehrt zwischen dem Hauptplatz und dem Titanic Quarter, hält also bei Titanic Museum.
Fährst Du mit einem Bus von Glider, so musst Du dein Ticket vor dem Fahrtantritt bereits in der Haltestelle – und das ist sehr wichtig - entwerten, ansonsten gilt die Fahrt als Schwarzfahrt. In jeder Haltestelle sind mindestens zwei Entwerter aufgestellt.
Die Faustregel im Belfaster Busverkehr ist das Handzeichen. Die Belfaster (das gilt in Dublin ebenso) geben dem Busfahrer stets ein Zeichen, indem sie ihren Arm leicht heben - ähnlich wie bei einem Taxi. Dass Du in der Haltestellte stehst, bedeutet wenig, denn ohne Handzeichen kann es sehr leicht passieren, dass die Busse, vor allem außerhalb des absoluten Zentrums, einfach vorbeisausen.
Den Nahverkehr in Belfast fanden wir super. Doppeldecker machen das Fahrerlebnis ohnehin zu etwas Besonderem, vor allem, wenn man die begehrten vorderen Plätze einnimmt. Das funktioniert in Belfast problemlos, denn die Busse sind auch bei größerem Fahrgastaufkommen nicht unerträglich voll. Die Linienführung ist logisch aufgebaut, die Fahrzeuge modern und trotz des Papierticket-Problems größtenteils sauber. Die Ticketpreise halten sich auch in Grenzen.
Darüber hinaus sind zwar die (nord-)irischen Besonderheiten, so etwa das Handzeichen, das Lösen von Tickets trotz Tages- oder Touristenkarten (Metro) oder das Entwerten in der Haltestelle (Glider) für mitteleuropäische Besucher auf den ersten Blick ungewohnt, werden aber bereits nach einigen Fahrten zur Normalität.
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