Was du vor einer Reise nach Belfast und Nordirland beachten musst, erfährst du in diesem Reisebericht.
Belfast, die nordirische Hauptstadt hat es wahrlich in sich. Der einstige Schauplatz unendlicher Gewaltexzessen und bürgerkriegsähnlicher Zustände ist bis heute von den europäischen Touristen - ganz zu schweigen von einem Massentourismus – unentdeckt geblieben. Zu Unrecht! Denn Belfast überrascht mit seiner Architektur, seiner Geschichte und seiner Lebensweise auch den erfahrenen Besucher. Belfast gilt lange Zeit als der größte Schiffbauer der Welt, in der Werft Harland & Wolff wurde der berühmteste Liniendampfer aller Zeiten, die RMS Titanic, gebaut. Spätestens ab den 1970er Jahren übernahm dann die Gewalt die Kontrolle über der Stadt, denn die republikanische IRA kämpfte mit allen verfügbaren Mitteln für die Loslösung von der britischen Herrschaft. Die Loyalisten waren aber nicht minder kämpferisch. Die unruhigen Zeiten scheinen vorüber zu sein, allerdings blieben die tiefen Wunden. Wir helfen dir, die typischen Fehler zu vermeiden, damit du das Abenteuer in Belfast in vollen Zügen auskosten kannst. Unsere Unterstützung ermöglicht es dir, gängige Fehler zu vermeiden, sodass du das Abenteuer in Belfast in vollen Zügen genießen kannst. Zudem teilen wir hier exklusive Geheimtipps für deine Reise nach Belfast mit.
Nordirland und damit auch Belfast gehören dem Vereinigten Königreich an. Anders als die katholisch geprägte Republik Irland erlangte das damals protestantisch dominierte Nordirland keine Unabhängigkeit oder die Vereinigung mit dem Rest von Irland und steht bis heute unter britischer Herrschaft. Diese Tatsache hatte ein großes Gewaltpotenzial in sich, was zu den sogenannten „Troubles“ führte. Dabei kämpfte die republikanische Irish Republican Army, kurz IRA, für den Anschluss an die Republik Irland gegen verschiedene, der britischen Krone gegenüber loyale Paramilitärs, der örtlichen Polizei und der britischen Armee. Wie hängt das mit der Einreise zusammen? Für die An- und Einreise gilt:
Tipp! – Es ist einfacher und eindeutig aufregender via Dublin nach Belfast zu reisen. Zwischen den beiden Städten verkehrt im Stundentakt ein Bus (wir reisten mit Aircoach), der in wenigen Stunden – durchwegs auf der Autobahn – im Zentrum der nordirischen Hauptstadt (Glengall St.) ankommt. Kontrollen gibt es keine! Einen Reisepass würden wir Dir trotzdem aus rein praktischen Gründen empfehlen, denn damit kannst du die langen Schlangen (Irland ist kein Teil des Schengen-Raumes) am Flughafen rasch umgehen.
Eins muss man klarstellen: Belfast ist dem Anschein nach bis heute eine geteilte Stadt. Das Zentrum ist sehr wohl touristisch geprägt mit Prachtbauten und stimmungsvollen Lokalen. Schaut man aber genau hin, so merkt man, dass Belfast sich vermehrt irisch fühlt und das keineswegs wegen der großen Dubliner Souvenirkette von „Carrolls Irish Gifts“ oder „Guinness“. Spricht man mit Einheimischen, hört man während der Führungen zu oder man beachtet die vielen kleinen Details im Zentrum, so wird schnell klar, wohin die Reise geht. Das muss Dich als Besucher selbstverständlich wenig interessieren. Wir raten Dir aber Folgendes zu beachten: Berühre weder mit Wort noch mit Tat politische Themen und bleibe lieber parteilos. Um Ärger zu vermeiden, trage niemals Kleidungsstücke mit Symbolen oder Fahnen (z. B. den Union Jack). Das gilt besonders in West- und in Ost-Belfast.
West-Belfast ist die Hochburg der katholischen Republikaner. Die berühmten Murals von Belfast sind hier omnipräsent und sicher ein Besuch wert. Hier kann aber ein T-Shirt mit der Queen (mittlerweile King) oder der britischen Fahne ein großes Problem darstellen und das ist keineswegs spaßig. Achte also auf dein Outfit, bevor du dich dorthin begibst. Dasselbe gilt übrigens auch für das protestantisch geprägte Ost-Belfast (Loyalisten): hier lieber keine Kleidungs- und Schmuckstücke mit Irland- oder keltischen Motiven tragen.
Tipp – Die Murals entlang der Fall Street in West-Belfast sind Zeugen einer bis heute nicht bewältigen Vergangenheit. Besuche den Ort tagsüber, abends solltest du die westlichen Bezirke meiden. Im Osten ist hingegen der Newtownards Rd, Höhe Dee St. sehenswert – tagsüber, versteht sich.
Kriminalität und No Go-Zonen
Die Arbeitslosenquote in Nordirland ist weiterhin hoch und das spiegelt sich auch in etlichen Bezirken wieder. Das Zentrum vom Belfast haben wir auch am Abend sicher erlebt. Für Touristen ist es aber nicht ratsam, in den späten Abendstunden in den berüchtigten Stadtteilen, vor allem im Westen, unterwegs zu sein. Die Fall Street mit ihren Murals ist beispielsweise nach Einbruch der Dunkelheit eher zu meiden. Keine Pubs in der Gegend besuchen und schon gar keine Trinksprüche, die Großbritannien preisen! Ebenso „fatal“ wäre ein „Hoch!“ auf Irland in Ost-Belfast.
Die Iren im Norden sind ein interessantes Volk – in gutem wie nicht so gutem Sinne. Fremden und Besuchern der Stadt gegenüber sind sie sehr offen und freundlich, sie zeigen Interesse und freuen sich über Besucher „aus Europa“. Die Redensart kann vor allem für Touristen aus dem deutschen Raum als zu locker empfunden werden. Die Iren kommen auch mit Fremden schnell ins Gespräch. Schaut man aber richtig zu, so lässt erneut die Vergangenheit grüßen. Schon bei kleinen Kindern bemerkten wir leichtes Gewaltpotenzial, die sich problemlos auf der Straße prügeln. Freunde, die einander mit einem Bauchschlag begrüßen. Junge Schüler, die dem vorbeifahrenden Busfahrer den Mittelfinger zeigen und lauthals fluchen. Obwohl keine dieser Beobachtungen eskalierte, fielen sie dennoch im Vergleich zum Verhalten von Jugendlichen in Deutschland oder Österreich deutlich auf. Die Nordiren sind unserem Empfinden nach, und das hat sich während unseres Dublin-Aufenthalts bestätigt, im Gegensatz zu den Iren aus der Republik „unruhiger“.
Belfast eignet sich super für eine Slow Travel Reise. Die Entfernungen in der Stadt sind nicht allzu groß und fast alles schafft man auch zu Fuß. Unter den Sehenswürdigkeiten befinden sich Unikate, die man gesehen haben muss. Der Geburtsort der Titanic, die Murals, der Cave Hill vermitteln ein Lebensgefühl, das man nur versteht, wenn man da gewesen ist. Belfast hat uns gerade mit seiner Geschichte derart fasziniert, dass wir diese, von den Rädern der Zeit geplagte, aber wunderschöne Stadt sicher wieder besuchen werden.
Um sämtliche Geheimtipps in Belfast zu entdecken, lies auch unsere anderen Artikel über Belfast!
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