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Slow Travel Győr – Kurztrip in die barocke Perle Ungarns

Slow Travel in Győr – Die Barockstadt am Zusammenfluss dreier Flüsse

Stadtmauer Györ im Hintergrund  mit der Basilika und der Bischhofsburg

Győr ist eine Stadt der Zunftschilder, der Brunnen und der spannenden historischen Geschichten. Der perfekte Ort für eine entspannte Reise.

Auf dem halben Weg zwischen Wien und Budapest gelegen, ist Győr den deutschsprachigen, vor allem österreichischen Touristen seit Langem wohlbekannt – und das keineswegs nur aufgrund günstiger Zahnarztpraxen. Die schön erhaltene barocke Altstadt mit ihren einzigartigen Eckbalkonen, charmanten Plätzen und der typischen ungarischen Gastfreundschaft ist immer ein Besuch wert.


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Ein Kurztrip in Győr

Győr (Raab) zählt mit seinen etwa 130 000 Einwohnern zu den am dynamischsten entwickelnden Provinzstädten Ungarns. Sie ist eine Universitätsstadt mit Komitatsrecht. Zweifelsohne profitiert sie von der Nähe Österreichs, da sie entlang der Eisenbahnachse Wien-Budapest liegt. Weil die Züge in Stundentakt am Győrer Bahnhof anhalten, kannst du dich ganz spontan für einen Kurztrip entscheiden.

Für die Erkundung Győrs brauchst du keine Unterkunft. Sie ist von Wien aus via Bahn in etwas mehr als 1 Stunde bequem erreichbar und du kannst dort einen gelungenen Tag ohne Extrakosten erleben. Zugegeben: der Bahnhof wird dich sicherlich nicht umhauen, umso mehr wird dich das imposante Gebäude des Rathauses beeindrucken. Das Győrer Rathaus ist wahrlich ein Prachtstück. Der historische Kern ist von hier nur wenige Gehminuten entfernt. Die historische Altstadt weist nach Budapest und Sopron die meisten Sehenswürdigkeiten in Ungarn auf. Das hängt auch damit zusammen, dass fast jedes Gebäude in der Győrer Altstadt denkmalgeschützt ist. Nicht umsonst! – Győr trägt viele Beinamen und anhand dieser wollen wir dich auf einen Kurztrip begleiten.

WienerTorPlatz Györ im Vordergrund eine Statue

Győr ist allen voran als Stadt des Barocks bekannt. Die typischen, farbenfrohen Bürgerhäuser und -paläste in der Innenstadt weisen unverkennbare Stilelemente barocker Architektur auf. Weltweit einzigartig sind die an Ecken zahlreicher Häuser angebrachten Eckbalkonen, auf die du während deines Spaziergangs aufmerksam sein wirst. Győr wird auch schon deswegen die Stadt der Eckbalkonen genannt.


Der älteste Teil der Innenstadt ist das Domkapitel (Káptalandomb) direkt am Zusammenfluss der Rabnitz (Rábca), der Moson-Donau (Mosoni-Duna) und der Raab (Rába). Dass Győr demnach auch die Beinamen Bischofsstadt bzw. Stadt der Kirchen und Stadt der Flüsse besitzt, wird dich nicht überraschen. Die Ursprünge der Basilika reichen bis in das 11. Jahrhundert zurück. Hier wird bis heute der Herme des Heiligen Ladislaus, ein Heiligtum für die Ungarn, aufbewahrt. Rund um die Basilika gruppieren sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Domkapitels, nämlich die sogenannte Bischofsburg (Püspökvár) mit ihrem markanten Turm, die Kirchenruine Hl. Lazar sowie das Gebäude der Theologie-Hochschule.


Schon gewusst? – Das beste Panorama von Győr kannst du vom Turm der Bischofsburg aus genießen. Eine kleine historische Ausstellung ist im Preis von etwa 4 Euro inbegriffen. Tickets sind im Besucherzentrum unter Káptalandomb 13 zu holen.

Römersammlung Museum

In Győr stand schon zur Zeit der Römer ein castrum (Militärlager). Über eine reiche Sammlung römischer Vergangenheit verfügt das Burgmuseum (Vármúzeum), beheimatet in den erhaltenen Mauerresten der einstigen Stadtbefestigung. Das Steinmagazin und die Kasematten sind ein absoluter Geheimtipp und kosten wenige Euros. In den Türkenkriegen fungierte Győr als Festungsstadt. In die Stadt konnte man durch vier Tore gelangen, von denen heute keine Anlage mehr erhalten geblieben ist. Dafür kannst du die mächtigen Mauerwerke in der Nähe des Wienertor Platzes (Bécsi kapu tér) bewundern. Den Platz dominieren die gelbe Karmeliterkirche und der Statue des Dramatikers und Malers Károly Kisfaludy.

Apropos: die Győrer lieben es, Geschichten zu erzählen! Der Legende nach hat das Kisfaludy-Standbild tagtäglich die Schüler auf ihrem Weg zur Schule beobachtet und wer sich verspätete, wurde von der aufmerksamen Skulptur in einem Notizbuch markiert. Tatsächlich hält das Standbild einen Stift und ein Notizbuch in der Hand.


Tipp – Gönn dir eine kurze Rast am Ufer der Raab. Das Gelände der Mauerwerke wurde umfassend renoviert und mit zahlreichen Bänken versehen!


Eine andere Geschichte erzählt vom „Maskotchen“ der Stadt, dem Győrer Hahn. 1594 haben die Türken Győr erobert und am nördlichen Tor einen Wetterhahn aufgestellt. Die hochmütigen Besatzer erklärten: Győr wird erst dann wieder ungarisch, wenn der Hahn zu krähen beginnt. Zwei Jahre später erschienen kaiserliche und ungarische Truppen vor Győr und nahmen die Stadt im Sturm. Zuvor kletterte ein tapferer Soldat auf das Tor und krähte wie ein Hahn. Die verwirrten Türken waren sich sicher: ein göttliches Urteil ist gefallen.


Schon gewusst? – Die Legende des Wetterhahnes ist in ganz Győr präsent. Einen Hahn findest du am Vorplatz des Rathauses und einen weiteren am Donautor-Platz (Duna kapu tér), am südlichen Brückenkopf der Kossuth-Brücke stolziert hingegen ein imposantes Denkmal der Türkenkriege – auch dort darf der Hahn nicht fehlen.

Zunft Györ

Győr war schon immer eine der wohlhabendsten Städte Ungarns. Darüber zeugen heute noch die Werkstätte der Zünfte und Handwerker. Dass du in der Stadt der Zunftschilder unterwegs bist, wirst du bald nach deiner Ankunft erkennen. Besonders prächtige Exemplare findest du im Dreieck Dr. Kovács Pál utca – Jedlik Ányos utca – Király utca. Das Zunftschild der Apotheke „Goldenes Schiff“ (Aranyhajó Patika) erfreut sich landesweit Bekanntheit.


Die Győrer lieben ihre Stadt. In den Gassen und an Plätzen herrscht bei gutem Wetter erstaunlich buntes Treiben. Das Ambiente ist ausgesprochen gelassen und familiär, die Einheimischen plaudern gerne. Generell ist die lokale Bevölkerung Fremden gegenüber sehr aufgeschlossen und hilfsbereit. Beliebte Treffpunkte sind die Brunnen, von denen wir die „Sodaflasche“ und „Der Junge im Boot“ erwähnen. Das Stadtleben spielt sich vor allem am zentralen Széchenyi-Platz (Széchenyi tér) ab. Charakteristisch sind hier die bereits erwähnten barocken Bürgerpaläste mit ihren bunten Fassaden und das zweitürmige St. Ignatius Kirche.


Die Top 10 Sehenswürdigkeiten in Győr haben wir für dich hier zusammengefasst. Hier findest du die wichtigsten Fragen und Antworten für einen entspannten Trip. Unser Schlusswort ist gleich der offizielle Slogan: Győr, több mint egy város! Győr ist in der Tat mehr als eine Stadt. Győr ist ein Erlebnis.



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