Was Du über den Besuch in den Vatikanischen Museen wissen solltest, kannst Du hier nachlesen.
Eins steht außer Frage: Die Vatikanischen Museen sind die kunsthistorische Superlative, sozusagen das großgeschriebene Kunstmuseum aller Kunstmuseen. Sie beherbergen eine solch riesige Sammlung, dass der Pariser Louvre oder das Londoner British Museum nur staunen können. Die Vatikanischen Museen sind ein weitläufiger Komplex im Norden der Vatikanstadt, welcher sich bis zum Petersdom erstreckt. Unter ihren Dächern befinden sich acht Museen, zahlreiche Sammlungen und Galerien. All diesen Prunk aufzuzählen würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Zu den Highlights der Museen zählen jedenfalls die Sixtinische Kapelle mit den atemberaubenden Fresken von Michelangelo, die Laokoon-Gruppe oder die Stanzen des Raffael.
Dass die Vatikanischen Museen ein Touristenmagnet sind, überrascht nicht. Dass sie jedoch dermaßen überlaufen sind, dass die Menschenmasse entlang der Vatikanischen Wehrmauern oft bei prallem Sonnenschein schlängelt, überfordert auch den erfahrenen Touristen. Mehr noch: Betrüger lauern hier auf Schritt und Tritt und bieten überteuerte Tickets an, die nur selten das halten, was sie versprechen. Unsere Tipps sollen helfen, einen möglichst stressfreien Besuch ganz ohne Touristenabzocke zu planen. In diesem Artikel erfährst Du, was Dich in den Vatikanischen Museen erwartet, wie viel Zeit Du mitbringen musst, wie Du halbwegs stressfrei den Einlass schaffst und wie Du die Trickser durchschauen kannst.
Den Zugang zu den Vatikanischen Museen zu meistern, ist ohne Zweifel eine der größten Herausforderungen. Die Geschichten von unvorstellbaren Menschenmassen sind hier keine Stadtlegenden. Während unseres Aufenthalts in Rom sahen wir Tag für Tag, wie die Schlange nahezu bis hin zu Piazza del Risorgimento reihte. Das sind 300 bis 400 Meter. Gelangt man nach einer gefühlten Ewigkeit zum Haupttor am Viale Vaticano, so stellt man fest, dass hier oft Hektik die Oberhand hat.
Daran helfen auch die im Voraus gebuchten online-Tickets wenig, denn auch der Express-Einlass ist meist mit Wartezeiten verbunden. Trotz dieser Tatsache empfiehlt es sich ausdrücklich, die Tickets (mit Zeitfenster) noch vor dem geplanten Besuch zu buchen. Es ist besser, 30 Minuten zu warten statt mehrere Stunden in der Riesenschlange auszuharren. Die Empfangshalle ist groß und ähnelt einem Ameisennest. Tickets sind nach einer Sicherheitskontrolle gleich links am Schalter zu holen bzw. mit vorab gekauften Tickets kannst Du direkt loslegen.
Rom ist fest in der Hand von Ticketbetrügern und das ist auch in der Vatikanstadt nicht anders. Für die Vatikanischen Museen sind diese Gestalten etwas abseits des Haupteingangs im Bereich Viale Vaticano - Viale Leone IV im Einsatz. Sie mischen sich auch unter den Menschen, meist am Ende der Schlange. Oft behaupten sie von sich, Mitarbeiter der Vatikanischen Museen zu sein und versprechen Tickets ohne Anstellen, mit exklusiven Vorteilen usw. Statt privater Audienz bei dem Papst sind das jedoch stinknormale Tickets für astronomische Preise.
Hier ist also äußerste Vorsicht geboten! – Die Betrüger kaufen die online vorhandenen Tickets auf und verkaufen diese für unerhört hohe Preise an ahnungslose Touristen weiter. Wir raten dringend davon ab, Tickets auf der Straße zu besorgen. Stattdessen besorge Deine Tickets entweder online auf der offiziellen Webseite oder direkt an der Kasse.
Die Vatikanischen Museen sind groß. Sehr groß sogar. Um sich möglichst nicht zu verlaufen, helfen bunte Übersichtspläne zum Mitnehmen. Ein solcher Plan erleichtert die Orientierung. Nach unserer Erfahrung ermüdet es weniger, zuerst die seitlichen Sammlungen zu besuchen: Die Pinakothek und die antiken Sammlungen (Museo Pio Cristiano und Museo Gregoriani Profano) zählen zu den ruhigeren Bereichen. Wir haben sogar einige Räume ganz für uns gehabt. Der Giardino Quadrato verspricht hingegen eine kurze Verschnaufpause. Von Casino del Belvedere und der Apostolischen Bibliothek nimmt die Besuchermasse dann spürbar zu und wird in Richtung der Sixtinischen Kapelle besonders groß.
Diese Frage lässt sich nicht leicht zu beantworten. Große Kunstliebhaber haben es sicher schwer, denn die Sammlungen der Vatikanischen Museen sind derart umfangreich, dass man einen ganzen Tag mitbringen müsste. Andererseits ermüdet nach einiger Zeit auch das beste Museum der Welt. Das bedeutet, hier ist gesunder Menschenverstand gefragt. Was möchte ich unbedingt sehen, was weniger?
Nach unserer Erfahrung ist der überwiegende Teil der Vatikanischen Museen bereits in etwa drei Stunden machbar. Man muss auch sagen: darunter geht es nur schwierig. Online wird eine größere Zeitspanne von ungefähr 4 Stunden empfohlen. Das ist auch durchaus plausibel.
Die Sixtinische Kapelle ist der berühmteste, zugleich herausforderndste Teil der Vatikanischen Museen. Wer Michelangelos Meisterwerk bewundern will, der muss auf große Massen gefasst sein und hier scheint es keinen Ausweg zu geben. Der Weg führt entlang der Galleria zum hinteren Teil des Areals, wo sich auch das Appartamento Borgia befindet.
Am wenigsten tut die Menschenmasse weh, wenn man sich einfach treiben lässt. Banal, aber wahr. Die Belohnung ist der Anblick der kostbaren Malereien der Sixtinischen Kapelle. Die Wandgemälde zeigen Szenen aus dem Leben Jesu und Mose, während die weltbekannten Deckenmalereien Michelangelos Episoden aus dem Alten und Neuen Testament darstellen. Die Erschaffung Adams ist punktgenau in der Mitte der Kapelle zu sehen.
Die Mitarbeiter sind hier besonders aktiv, den Fluss der Besucher weiterzutreiben. Wir hatten Glück und konnten einen Sitz ergattern. Viele nutzten den „toten Winkeln“ – das heißt die Ecken – und blieben unauffällig, um diese Kunstschätze in Ruhe bewundern zu können.
Zunächst: Die päpstliche Kunstsammlung ist einmalig! Zahlreiche Schätze der Kunstgeschichte sind hier zu Hause. Die Vatikanischen Museen sind ein Erlebnis. Das stimmt alles. Allerdings sind die Wartezeiten und die wirklich endlose Menschenmasse ziemlich nervig. Außerdem schadet die Trickserei mit den Tickets dem Image der Museen. Die Zuständigen scheinen damit überfordert zu sein. Nützliche Tipps erleichtern den Besuch, sie entlasten aber nicht vollkommen. Das gilt übrigens in ganz Rom. Wer in die ewige Stadt reist, wird es mit der Entschleunigung schwierig haben. Slow Travel funktioniert in Rom - und in der Vatikanstadt sowieso – nur bedingt. Der Besuch in den Vatikanischen Museen erfordert von daher von jedem einzelnen Besucher viel Geduld und Empathie. Dann ist auch die Hektik an diesem einzigartigen Ort ertragbar.
Dieser Artikel entstand in Kooperation mit den Musei Vaticani. Das Team von HappyStories.de dankt ganz herzlich für das einzigartige Erlebnis.
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